Was für ein Ausrufezeichen in den ersten beiden Spielen. Zweimal vermeintlicher Underdog, zweimal ein toller Sieg!
Nachdem wir letzten Woche bereits gegen Nippes zwei ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt einfahren konnten, ging es mit voller Kapelle gegen einen Aufstiegsaspiranten aus Brauweiler. Mit Tom Boessen, Philip Halm, Georg Neugebauer, Jannis Kameier, Markus Brüsseler, Luca Steinbach, Rainer Souren und Marc Kinder boten wir direkt alle 8 Stammspieler auf (lediglich unser Edeljoker Bern Friedrichs war nicht dabei).
in den Doppeln starteten wir mit den gleichen Paarungen wie letzten Woche. Tom/Marc, Philip/Luca und Georg/Jannis. Eine der vielen richtigen Entscheidungen an diesem Abend. Philip und Luca gewannen gegen das Spitzendoppel der Gäste 3:0 (!) und die anderen beiden Partien gingen im fünften Satz an uns. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, das dies 1. das einzige 3-Satz-Spiel sein sollte und 2. die knappen Partien sehr häufig an uns gehen sollten! Das obere Paarkreuz brachte die Halle dann so richtig auf Betriebstemperatur. Zahlreiche Zuschauer waren extra gekommen um den (vom Papier) stärksten Spieler der Liga zu sehen. Mit deutlich über 2000 TTR Punkten schlägt man normalerweise zwei bis drei Ligen höher auf. Aber Philip lies sich davon nicht beeindrucken und spielte taktisch und spielerisch seine wohl beste Partie seit Jahren. Mit 11:9 im Entscheidungssatz belohnte sich Philip für eine grandiose Leistung. Die Atmosphäre hatte spätestens jetzt schon fußballähnliche Ausmaße. Unsere Lebensversicherung Tom bewies erneut, dass er im letzten Jahr einen riesigen Sprung gemacht hat. Bereits in der Vorwoche holte er alle drei möglichen Punkt (1 Doppel + 2 Einzel). Auch in der ersten Partie spielte er extrem variablen, taktisch klug und seriös. Der 3:1 Sieg war gleichzeitig die unerwartete 5:0 Führung für uns.
In der Mitte konnten wir die Führung verteidigen. Georg gab wie gewohnt nicht einen Ballwechsel verloren und hechtete auch aussichtslosen Bällen hinterher. Und dieser Kampf war auch notwendig, auch dieses Spiel musste in den Entscheidungssatz. Und auch hier waren es wieder nur zwei Pünktchen, die über Sieg oder Niederlage entschieden. Georg für den sechsten Punkt für uns ein. Ein richtiges Brett hatte Jannis zu bohren. Gegen einen ehemaligen Zweiligaspieler lieferte auch er viel Gegenwehr. Letztendlich setzte sich aber die Routine unseres Gastes durch.
Im unteren Paarkreuz war es nun wichtig den Vorsprung zu halten. Hier hatten sowohl Markus als auch Rainer nicht nur mit den Gegnern, sondern auch mit sich selber zu kämpfen. Markus war nach der Corona Erkrankung noch nicht ganz körperlich fit. Rainer hatte nach drei Stunden Wartezeit (seit dem Einspielen und keinem Doppeleinsatz) Mühe auf Betriebstemperatur zu kommen. Als auch Markus im Entscheidungssatz 11:9 gewann, schien der Tischtennisgott an diesem Tag ein Kohlscheider zu sein. Rainer biss sich mehr und mehr in die Partie, musste aber seinem Gegenüber zum Sieg gratulieren.
7:2 Halbzeitführung las sich deutlich, aber da fünf (!) unserer Siege im Entscheidungssatz eingefahren wurden, ging es konzentriert weiterzumachen. Im oberen Paarkreuz ging es bei beiden Spielen hin und her. Keiner der Spieler gab auch nur einen Ball verloren. Tom hätte um ein Haar dem Brauweiler Einser erneut eine Niederlage zugeführt. Toms Vorhand schlug regelmäßig ein und mit der Rückhand fischte er regelmäßig auch noch so gute Topspins seines Gegenübers. In Philips Spiel musste er sogar Matchbälle abwehren, jubelte aber dann zum vorentscheidenden 8:3.
Das die Brauweiler (dennoch) eine Spitzenmannschaft sind, wurde im Anschluss deutlich. Mit viel Moral wollten die Gäste noch etwas zählbares holen. Die nächsten drei Spiele gingen – mal wieder – in den fünften Satz. Und bei den Spielen von Georg und Jannis konnten die Gegner auf 5:8 verkürzen. Als Markus auch sein zweites Spiel mit 11:9 im Entscheidungssatz gewinnen konnte, entluden sich ein weiteres Mal die Emotionen in der Halle. Mit dem 9:5 waren die nächsten beiden Punkte eingefahren.
Fazit:
Was für ein tolles Team und was für ein toller Verein! Im Team gibt es keine Eitelkeiten. Jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Die Kombinationen wer nur Doppel, wer nur Einzel und wer beides spielt waren im Vorfeld schnell gefunden. Alle waren beim Coaching und Anfeuern voll dabei. Die ca. 25 Zuschauer verwandelten die Halle in einen Hexenkessel. Diese Lautstärke hat die Gäste zumindest am Anfang deutlich beeindruckt.
An dieser Stelle muss man auch noch einmal die Jungs von Brauweiler loben. Obwohl gerade anfangs alle knappen Spiele an uns gingen bewiesen sie bis zum Ende viel Moral und waren stets fair. Beim abschließenden Mett und Bier wurde noch ausgiebig Gefachsimpelt. Nächste Woche geht es Sonntags zu einem weiteren Aufstiegsaspiranten – dieses Mal Efferen.