Am 25.11. stand für unsere Jungs von der dritten Mannschaft das letzte Spiel der Hinserie an. Mit der bis dato nur einmal geschlagenen Equipe von Lindern II kam ein absolutes Schwergewicht in die Kohlscheider Kampfbahn, das mit einem Sieg die Tabellenführung für sich klar machen konnte.
Eine schwere Aufgabe, zumal der Ballkünstler und Rübereier-Routinier Eric Rahn dem Mannschaftskapitän bereits am frühen Morgen aufgrund eines außergewöhnlich schweren Schnupfens absagen musste. Insofern sahen die Aussichten recht düster aus („heute kriegen wir ordentlich aufs Gesicht“), obwohl kurzfristig als hochkarätiger Ersatz Horst „Hotte“ Hütten rekrutiert werden konnte. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für das kurzfristige Einspringen, lieber Horst!

Als nach dem Eintreffen unserer Gäste aus Lindern ersichtlich wurde, dass diese ebenfalls nicht in ihrer absoluten Bestbesetzung antreten würden, schnupperten die Scheeter Jungs erste Morgenluft und hofften, es dem vermeintlich klaren Favoriten zumindest etwas schwerer machen zu können, als nach alleiniger Betrachtung der Tabellenpositionen und TTR-Werte der einzelnen Spieler zu erwarten gewesen wäre.

Orts- und zeitgleich zu unserer Ersten Mannschaft, die ebenfalls ihr letztes Heimspiel der Hinrunde und Tom Boessens letztes Heimspiel für die DJK überhaupt (oder zumindest für das nächste halbe Jahr 😉) bestritt, legten die Kohlscheider somit in den ersten beiden Doppeln (die in dieser Form noch nie zusammen gespielt haben) mit Marc und Benedikt als Doppel 1 sowie Chris und Horst als Doppel 2 frohgemut los. Während Marc und Benedikt ihr Doppel mit 3:0 ungefährdet für sich entscheiden konnten, zeigten Chris und Horst mit einem grandios erspielten 12:10 im fünften Satz nach 0:2 Rückstand gegen das Linderer Top-Personal (Hutmacher und Liebchen) ihre ganze Klasse und dass an diesem Abend noch mit einigen Überraschungen zu rechnen war.

Dass Julian und Tim sich gegen ihre Gegner (Beuel und Hansen) mit 1:3 geschlagen geben mussten, war insofern verschmerzbar, als man mit einer unerwarteten 2:1 Führung in die Einzel gehen konnte.

Hier spielte die Linderer Nummer 2, Britta Liebchen, stark gegen ihren selbst diagnostizierten „Kohlscheider Fluch“ an und setzte sich gegen Marc mit 3:1 durch. Den nächsten Wink mit dem Zaunpfahl, dass an diesem Abend vielleicht doch einiges möglich sein könnte, erfolgte durch Chris Johnen, der sich trotz frischer Rückkehr aus dreiwöchiger Verletzungspause und bandagiertem Handgelenk (ebenfalls selbst diagnostizierte Ursache ist hierbei zu hartes „Arbeiten“ am Computer) in einem packenden Spiel gegen die gegnerische Nummer 1 in fünf Sätzen durch.

Jetzt hatten die Kohlscheider Jungs Blut geleckt, und das mittlere Paarkreuz legte sofort nach. Benedikt konnte sich in fünf knappen Sätzen gegen seinen starken Gegner durchsetzen, während Julian sich ob einer luftig-leichten Überlegenheit bei seinem 3:0 Sieg regelrechten zu emotionalen Ausbrüchen hinreißen ließ. Augenzeugen berichteten gar von einem angedeuteten Schmunzeln des Kohlscheider Rohdiamanten im Anschluss an seinen Sieg gegen den klar favorisierten Linderer Störspieler Apanas.

Da unser zweiter Youngster Tim sich da nicht lumpen lassen wollte und sein Spiel gegen Steffen Rick mit 3:1 für sich entschied, während Horst an der Nachbarplatte leider ein 1:3 hinnehmen musste, stand es nach dem ersten Einzeldurchlauf 6:2 für die Kohlscheider.

Marc nahm diese Euphorie direkt in sein nächstes Einzel gegen die Linderer Nummer 1 mit und erspielte sich einen bärenstarken 3:0 Sieg und stellte somit auf ein überraschendes 7:2.

7:2 gegen den designierten Tabellenführer, absoluter Wahnsinn! Doch trotz der fachkundigen Beratung der trotz Krankheit anwesenden Eric und Christian ging in den folgenden Einzeln alles schief, was schief gehen konnte:

Gegen Christopher zeigte Britta Liebchen, dass sie den Kohlscheid-Fluch endgültig überwunden hatte, sodass wir nach drei Sätzen das 7:3 hinnehmen mussten. Benedikt verlor gegen das Störspiel seines Gegners zuerst die Geduld, dann die Nerven und folgerichtigerweise auch verdient in 3 Sätzen.

Irgendwoher mussten noch zwei Punkte kommen, um die Sensation perfekt zu machen! Tim und Julian gingen voller Elan und Tatendrang an die Platte, trafen jedoch beide auf ebenfalls sehr offensive Spielertypen, die aufgrund ihrer Erfahrung einfach etwas häufiger bereit waren, das schöne, spinorientierte Spiel im richtigen Moment gegen die Brechstange einzutauschen und verloren beide mit 1:3. Horst bäumte sich zwar stark gegen seinen Gegner auf, musste jedoch genau wie unsere beiden Youngsters ein 1:3 hinnehmen. So stand es 7:8 nach einem zwischenzeitlichen Vorsprung von 6:2, und die nicht eingespielten Doppelpartner Marc und Benedikt mussten im Entscheidungsdoppel gegen das Linderer Spitzendoppel antreten.

Hierbei ging es hin und her, und die Kontrahenten wechselten sich mit Stärke- und Schwächeperioden ab. Die Kohlscheider profitierten von den parallel stattfindenden Entscheidungsspielen der Ersten Mannschaft, die die komplette Halle absolut zum Kochen brachte. Der allgemeine Lautstärkepegel raubte unseren Gegnern zwischenzeitlich sichtlich die Nerven (an so eine geile Stimmung in der Halle müssen sich andere Mannschaften halt erstmal gewöhnen). Nach einem nervenaufreibenden 17:15 im vierten Satz, mit dem das Kohlscheider Doppel 1 seine favorisierten Kontrahenten in den fünften Entscheidungssatz zwangen, formten dann sowohl die Zuschauer als auch die Spieler unserer ersten Mannschaft nach ihrem packenden 9:7-Sieg einen Ring um die letzte aktive Box des Abends und übertrugen ihre Euphorie auf das kleine Entscheidungsdoppel.

In diesem Hexenkessel konnten die Kohlscheider Jungs gar nicht anders, als durchzuziehen, und entschieden den finalen Satz getragen von der Stimmung mit 11:8 für sich und sicherten somit den wichtigen Punkt gegen die klar favorisierten Linderer. Im Anschluss an diese beiden packenden Spiele mit sehenswerter Bilanz wurde gemeinsam mit allen Mannschaften mit Würstchen und holländischen Spezialitäten (von Toms Vater fachmännisch zubereitet) auf einen tollen Tischtennisabend angestoßen, der bereits Lust auf die Rückrundenspiele in der Kohlscheider Kampfbahn machte!!!