Sieg oder Niederlage, Auf- oder Abstieg, Sekt oder Selters, Mailand oder Madrid – dies alles galt am vergangenen Samstag im Vorfeld unseres Relegationsspiels gegen die Männer von Huchem-Stammeln nicht.
Dennoch ging es an diesem heiß erwarteten Abend nicht nur darum, wer sich die zweite Anwartschaft auf den Aufstieg in die 1. Bezirksliga sichert, sondern für unsere Jungs aus der Dritten auch darum, die unerwartet erfolgreich verlaufene Saison noch mit etwas mehr Lametta zu garnieren.
Unsere Gäste aus Huchem-Stammeln reisten in ihrer absoluten Bestbesetzung an. Aufgrund des Saison-Abschlussspiels hielten wir mit rekordverdächtigen acht Mann dagegen. In den Einzeln mit Tom, Chris, Christian, Eric, Benedikt und Dietmar. In den Doppeln mit Chris und Christian, Tom und Dietmar sowie unseren besonders gut eingespielten Youngstern Tim und Julian.
Ärgerlicherweise konnten wir unsere zahlenmäßige Überlegenheit bei den Doppeln nicht in einen Vorteil für uns ummünzen. Chris und Christian gelang es in ihrem Doppel mit 3:1 den ersten Punkt für uns auf die Tafel zu setzen, jedoch gingen die beiden anderen Doppel ärgerlicherweise in jeweils fünf Sätzen denkbar knapp an unsere Gäste aus Huchem-Stammeln.
Am oberen Paarkreuz setzte sich Tom gegen den stark aufspielenden Mike Krause durch. Chris musste sich jedoch im Parallelspiel für ihn untypisch (und in dieser Saison bis dato auch einmalig) absolut chancenlos gegen den Routinier und Materialspezialisten Wilfried Esser 0:3 geschlagen geben. Am mittleren Paarkreuz ergab sich ein ähnlich ambivalentes Bild. Hier konnte Eric sich 3:1 durchsetzen, wohingegen Christian mit 1:3 das Nachsehen hatte. Der Eindruck aus dem Doppel bestätigte sich und allmählich schwante allen in der Halle Anwesenden, dass es eine richtig knappe Kiste gegen diesen starken Gegner werden würde.
Am unteren Paarkreuz machte Benedikt mit seinem Gegner kurzen Prozess und stellte die Ergebnisanzeige auf 4:4. Da Dietmar sich trotz großem Kampf gegen Manuel Varona mit 1:3 geschlagen geben musste, hieß es somit nach dem ersten Durchlauf 4:5.
Im zweiten Durchgang machten die Kohlscheider Jungs keine Gefangenen mehr und spielten ihre Kontrahenten, getragen von der großartigen Unterstützung in der Halle, buchstäblich an die Wand. Tom und Chris schickten ihre Gegenspieler in jeweils drei Sätzen nach Hause. Christian zog gegen den stark aufspielenden Marco Todde in einem sehr ansehnlichen Spiel mit packenden Ballwechseln für die Galerie sein Offensivspiel gnadenlos durch und gewann ebenfalls in drei knappen, packenden Sätzen.
Eric machte es für den zweiten Durchgang verhältnismäßig spannend und konnte sein Spiel „nur“ 3:1 für sich entscheiden. Benedikt nutzte die Gelegenheit und machte mit 3:1 gegen Manuel Varona den Deckel drauf und stellte auf das finale Ergebnis von 9:5 für die Männer aus Kohlscheid.
Dieser makellose Durchmarsch im zweiten Durchgang war nicht zuletzt das Ergebnis der starken Unterstützung unserer Vereinskameraden, die die Mannschaft nicht nur lautstark anfeuerten, sondern auch zwischen den Sätzen mit ihrer fachlichen Expertise und Tipps unterstützten.
Das Endergebnis fühlt sich mit 9:5 in der Rückschau fast zu deutlich an. Zwar spricht die Satzbilanz mit 33 zu 21 ebenfalls eine recht deutliche Sprache zu unseren Gunsten, ein Blick auf die gespielten Bälle, bei denen wir mit 533 zu 508 nur ganz leicht die Nase vorn haben, wirft jedoch ein besseres Licht auf den tatsächlichen Spielverlauf gegen unsere starken Gäste aus Huchem-Stammeln, die sich darüber hinaus über den ganzen Abend hinweg als freundliche Truppe und großartige Sportsmänner präsentierten.
Im Anschluss an das Spiel fachsimpelten wir noch bei Bratwürstchen im Brötchen (Danke an Dietmar für das Mitbringen dieses Schmuckstücks von Grill) und einigen Kaltgetränken auf Hopfenbasis und blicken nun erwartungsvoll von unserem zweiten Anwartschaftsplatz auf die Geschehnisse in der Vereins- und Meldungslandschaft in den nächsten Wochen. Dass neben den acht aktiven Spielern mit Olaf und Dirk noch zwei weitere Mannschaftsmitglieder in der Halle am Start waren, zeigt den großartigen Zusammenhalt unserer Truppe, sodass es wünschenswert wäre, mit einem Aufstieg eine Sechsermannschaft zu bleiben, um weiterhin in dieser tollen Zusammensetzung die Gegner an der Platte, der Bierkiste und unter der Dusche das Fürchten zu lehren.