BC Efferen – DJK Kohlscheid 9:4 – So lautete das Ergebnis an einem warmen Sonntagmorgen in der Hinrunde. Und die Voraussetzungen dafür, dieses Ergebnis im Rückspiel umzudrehen, waren nicht gerade rosig.
Kohlscheid anders als im September ohne den fliegenden Holländer (Brett 1), Georg, die Kampfmaschine (Brett 3) und – wie schon im Hinspiel – auch ohne Abwehrass Jannis. Dafür rückten Neuzugang Lukas und Rainer ins Team. Efferen dagegen mit nahezu der gleichen Mannschaft. Lediglich Brett 6 hatten die sympathischen Gäste aus Köln ausgetauscht. Es lief also auf eine deutliche Niederlage, vielleicht sogar noch schlimmer als im Hinspiel hinaus. Aber nicht mit der DJK – denn wir gingen den Abend frei nach dem Motto von Elton John’s Klassiker an: Saturday Night’s Alright for Fighting!
Bei der Begrüßung, in der Philip die geänderte Aufstellung gegenüber dem Hinspiel thematisierte und, ob der für halb zehn bestellten Pizza, die Gäste bat, ein wenig auf die Bremse zu treten und uns nicht völlig zu überfahren, stellte sich heraus, dass Efferen sehr wohl fokussiert ins Spiel gehen wollte: Kohlscheider Understatement hin oder her, die Efferener wussten wohl, dass an einem Samstagabend in der kleinen Halle an der Pestalozzi-Straße nicht nur Schmackhaftes auf sie wartete.
In den Doppeln gingen die Gäste verdient mit 2:1 in Führung – Lukas und Luca kämpften aufopferungsvoll gegen das Spitzendoppel, verloren aber genauso in vier Sätzen wie Rainer und Marc in einem schwachen Spiel gegen Doppel 3. Philip und Markus sorgten mit einem souveränen 3:0-Sieg zumindest dafür, dass wir nicht direkt einem hohen Rückstand hinterherlaufen mussten. In den Einzeln wollten wir die Partie so lange wie möglich offenhalten, was uns bis zur Halbzeit durch je einen Sieg pro Paarkreuz auch gelang. Philip trumpfte gegen den leicht angeschlagenen (der Rücken?) Arif Bogaj auf und ließ ihm beim 3:0-Erfolg keine Chance. Luca kämpfte stark gegen Lars Bauer, musste dem Spitzenspieler der Gäste aber trotz deutlich gewonnenem dritten Satz gratulieren. In der Mitte drehte Lukas in seinem ersten DJK-Heimspiel stark auf und besiegt Jörg Maaßen in der Verlängerung des vierten Satzes. Markus biss sich dagegen an Kevin Zeiske die Zähne aus und verlor deutlich in drei Sätzen. Unten konnte Rainer gegen Adis Begic, dem er vor Jahresfrist in Efferen nach 2:0-Führung noch unterlegen war, mit ruhigem Abwehrspiel gepaart mit eigenen Angriffsschlägen gewinnen. Auch bei Marc sah es gegen Ricardo Nelißen zunächst gut aus. Nach gewonnenem ersten Satz ging es im zweiten in die Verlängerung, die der Efferener dann aber genau wie die beiden nachfolgen Sätze gewann. 4:5 zur Pause – wir waren also noch im Spiel.
Und was dann geschah, hätte Elton John wohl in sein Lied als weitere Strophe eingebaut, wenn er dabei gewesen wäre – die DJK drehte die Partie in spannenden und hochklassigen Matches. Zunächst gewann Philip durch sein an diesem Abend nahezu perfektes Druckspiel mit 3:0 gegen Lars Bauer und konnte sich damit auch bei ihm für die 0:3-Niederlage im Hinspiel revanchieren. Luca drehte ebenfalls auf, konnte bei der 1:3-Niederlage gegen Arif Bogaj aber leider zwei Sätze in der Verlängerung nicht für sich entscheiden – dennoch eine beachtliche Leistung, hatte er im Hinspiel doch noch im unteren Paarkreuz gespielt. Dann die Mitte: Lukas lieferte sich in einem irren 5-Satz-Spiel gegen den punktmäßig deutlich vor ihm platzierten Kevin Zeiske eine Topspinschlacht, die er letztlich souverän für sich entschied. Und im Duell der beiden Vierer schlugen die Power-Schläge von Markus ebenfalls reihenweise ein, so dass er sich mit einem 3:2-Sieg gegen Jörg Maaßen belohnte. Das war die erstmalige Führung. Und am Nebentisch spielte sich auch Rainer gegen Ricarco Nelißen in einen Rausch. Trotz unglücklich in der Verlängerung verlorenem dritten Satz und somit 1-2-Satzrückstand ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. 4:5 stand es dann beim Seitenwechsel im Entscheidungssatz – und danach schaltete Rainer im Tunnel das Fernlicht an – es gelang einfach alles: 11:5. Kohlscheid hatte wirklich einen Punkt geholt. Und da hatten wir ja auch noch Marc, der seiner Favoritenrolle im letzten Einzel gegen Adis Begic souverän gerecht wurde (den dritten Satz blenden wir hier jetzt einfach mal aus).
Endstand: 9:6, sensationell. Sensationell auch, dass wir nach dem Spiel mit 10 Pizzen und reichlich Bitburger mal wieder eine perfekte dritte Halbzeit auf die (tischtuchbedeckte) Platte zaubern konnten. Davon waren die Gäste derart beeindruckt, dass sie die Niederlage schnell und sehr sportlich abhakten.
Es wurde, wie üblich, noch länger gefachsimpelt, und am Ende wurde in der Halle und unter der Dusche dann wieder ein Liedchen angestimmt. Zwar nicht Elton John, aber Queen hat ja auch Lieder, mit denen man einen nicht für möglich gehaltenen Sieg feiern kann – „We are the …“ stimmten die Kohlscheider noch lange nach dem Spiel an. Fazit: Wieder mal ein grandioser Tischtennisabend, noch spektakulärer als die beiden ersten Rückrundenpartien, jetzt 5:1 Punkte in der Rückrunde und vermutlich auch schon ein entscheidender Schritt dafür, dass wir auch nächstes Jahr wieder in dieser starken Liga antreten dürfen. Abschließend noch einen großen Dank an unsere Zuschauer, die wieder mal in zweistelliger Zahl anwesend waren und uns zum Sieg getragen haben. Ein rundum geiler Abend – dafür lieben wir diesen Sport so sehr!!!