Auch wenn das Hinspiel 9:1 endete und unser Käptn auch diesmal einen klaren Sieg vorausgesagt hatte, gingen wir doch mit großem Respekt an die Aufgabe in Dürboslar, einem Team aus dem gesicherten Mittelfeld mit bärenstarkem Spitzenbrett und starken Doppeln.
Und da wir doch einige Ausfälle zu beklagen hatten, war es dem einen oder anderen ganz schön mulmig vor der Fahrt nach Aldenhoven-Dürboslar. Dank der Tatsache, dass wir im Gegensatz zum Gegner nicht ersatzgeschwächt, sondern ersatzgestärkt antraten, sollte es dann aber ein entspannter Abend mit grandiosem Tischtennis sowie einem gelungenen Vor- und Nachspiel werden – dafür sind die Jungs der Zweiten ja bekannt ;-). Aber der Reihe nach:

Die Hinfahrt bescherte uns frei nach dem Motto „Umwege erweitern die Ortskenntnis“ einen Einblick in die engen Gassen Aldenhovener Vororte, und wir wissen jetzt auch, wo der Vorsitzende von Dürboslar wohnt. Nur dumm, dass das Spiel nicht in seinem Wohnzimmer, sondern in der Grundschulhalle stattfand. 😉 In der Halle angekommen, mussten wir das erste Mal improvisieren. Da uns bei der Eröffnung für die dritte Halbzeit das eine oder andere Bier vom Mannschaftsführer der Gastgeber angedroht wurde und sich schnell herausstellte, dass er an dem Tag Geburtstag hatte, gingen wir bei der Begrüßung ohne Zögern in den Angriffsmodus über und schmetterten – nein nicht den Ball – sondern ein zünftiges „Happy Birthday“.

Aber nun an die Platten: Nur 2:1 in den Doppeln (das ist uns jetzt schon zum vierten Mal in dieser Saison passiert ;-)). Zwar hatten sowohl Rainer und Philipp als auch unser Stardoppel der Vierten, Christopher und Benedikt, leichtes Spiel, aber die aufopferungsvoll kämpfenden Dirk und Olaf mussten dem starken Spitzendoppel der Gastgeber gratulieren. Anschließend das erste Highlight des Abends. Philipp kämpfte sich nach 0:2-Rückstand in einem hochklassigen Match gegen den Ausnahmespieler der Dürboslarer, Andre Kleinermann, in den fünften Satz. Es ging hin und her; letztlich musste er sich aber dem routinierten Spiel seines Gegners, der auch schon mal 10 bestplatzierte Topspins hintereinander spielt, knapp geschlagen geben. Ausgleich: 2:2. Am Nebentisch hatte Rainer anfangs etwas Probleme, er kam aber nach leichten taktischen Anpassungen gut ins Spiel und stand bei 8:6 im dritten Satz vor einem lockeren Sieg. Da er sich bei einem Schnitti-Abwehrball an der Tischkante den Finger aufriss und das Blut wie in einem Splatter-Movie über Tisch und Schläger verteilte, ging es erst einmal in eine 5-minütige Verletzungspause. Diese brachte ihn dann aber nicht aus dem Tritt und er konnte den Sieg einfahren: 3:2.

Anschließend machten Dirk und Olaf mit ihren Gegnern kurzen Prozess, wobei Dirk völlig entspannt die Schwachpunkte seines Gegners anspielte, während Olaf in einem hochklassigen Fight seinen Gegner auskonterte – und auch den einen oder anderen seiner gefürchteten Topspin-Schwinger ins Ziel brachte. Und dann kam der große Auftritt unserer Ersatzmänner: Christopher ließ seinem Gegner keine Chance und platzierte ihn immer wieder aus, und Benedikt spielte seinen aus Duellen der Vierten bekannten Gegner taktisch klug an die Wand. Zweimal 3:0, so stelle ich mir Ersatzgestellungen vor! Zwischenstand: 7:2.

Das obere Paarkreuz konnte jetzt also den Sack zumachen, und Philipp ließ auch keine Zweifel daran aufkommen, wer im Duell der Zweier die Hosen anhatte (keine Angst, beide hatten Hosen an, was anderenfalls auch bei den zahlreichen weiblichen Fans der Gastgeber zu Schnappatmung geführt hätte – ich sag nur: begnadete Körper). Am Nachbartisch tobte eine heiße Schlacht zwischen Rainer und Andre Kleinermann. Anders als im Hinspiel ging es über die volle Distanz. Im letzten Satz konnte Rainer das Spiel auf sehr hohem Niveau dann aber recht deutlich für sich entscheiden – das war echt harte Arbeit. 9:2, jawoll! – und sorry an Dirk, der sein zweites Einzel schon begonnen und nach 0:2-Rückstand sicher noch gedreht hätte. ;-

Auch das Nachspiel hatte es dann in sich: 1-2 leckere Bierchen in der Halle und anschließend noch zum Korfu-Grill, wo wir wie üblich noch auf andere TT-Spieler trafen. Viel gefachsimpelt, gelacht und sehr lecker gegessen. Eigentlich ein rundum gelungener Ausklang. Nur Philipp verzweifelte, weil einfach das Ergebnis unseres engsten Verfolgers Immendorf nicht auf der ClicktTT-Anzeigentafel erscheinen wollte. Auch hier können wir aber zum Schluss noch Gutes berichten: Immendorf unterliegt Lindern (diesmal in richtiger Doppelaufstellung) 6:9, und so haben wir uns für das Spitzenspiel Anfang März wieder einen kleinen Vorsprung erarbeitet.

Fazit: Es war – wie immer – ein toller Tischtennisabend. Danke, danke an Christoph und Benedikt – und an die beiden Sponsoren im Korfu-Grill. Heute freuen, in die Eistonne (oder gegen Vicht) und ab morgen wieder auf den nächsten Gegner einstellen (zur Not auch mit einem Schirmchen-Cocktail im Urlaub). Denn nach dem Spiel ist vor dem Spiel, also ran an die letzten 5 Spiele Kreisliga. Es warten höhere Aufgaben!

Rainer