Wie isst man einen Elefanten… in Scheiben! Diese Floskel trifft auch auf unser Jugendtraining zu. Es gibt so viele Aspekte, die entscheiden, ob man ein erfolgreicher Tischtennisspieler wird oder nicht. Unsere Nachwuchscracks führen wir „scheibchenweise“ an die komplexe Sportart heran.

Im Technikbereich hatten wir ja schon mit dem Vorhand- und Rückhand-Topspin in den letzten Wochen schon eine gute Basis gelegt. Aber diese Schlagtechnik ist nach meiner Meinung nach nur die zweitwichtigste. Jeder Ballwechsel beginnt ja bekanntlich mit einem Aufschlag. Und außerdem ist das der einzige Schlag, bei dem wir nicht vom Gegner abhängig sind und auf dem auch eine große Wahrscheinlichkeit zum sogenannten dritten Ball (also Aufschlag, gegnerischer Return und erster Angriffsball) ableitbar ist. Wir übten als zahlreiche Varianten des langen und kurzen Aufschlages (ich glaube es waren in unseren beiden Aufschlagparcours in Summe 14). Natürlich klappt nicht jede Variante gleich gut, aber dennoch stellen sich schnell erste Erfolge ein.

Dazwischen noch ein Taktik-Theorie-Block: Was will ich mit welchem Aufschlag erreichen? Bei einem langen Aufschlag möchte ich schnell in ein „offenes Spiel“ einsteigen, in dem ich und/oder der Gegner Topspins spielt. Bei einem kurzen Unterschnittaufschlag möchte ich einen direkten Angriffsschlag des Gegners möglichst ausschließen. Und dann sind wir auch sehr schnell bei der Taktik die „PRFT-Faktoren“ möglichst variantenreich einzusetzen. Platzierung – Rotation – Flughöhe – Tempo… Uff; das ist ja fast schon wie in der Schule.

Da wir die Kinder nicht überfordern und langweilen wollen, bauen wir weitere Aspekte ein. Beim sogenannten differentiellen Training lässt man die Kinder ungewohnte Bewegungen ausführen und lässt sie die Erfahrung sammeln welche Bewegungen hilfreich sind und welche nicht. Beispiele: beidhändige Vorhand, rechtes Bein vorne – linkes Bein vorne – Beinstellung parallel, linke Hand beim Schlagen mit Tischberührung, amerikanische Rückhand). Natürlich folgt noch die Auflösung warum welche Übung gespielt wurde. Zum Beispiel führt die beidhändige Vorhand quasi automatisch dazu, dass man den Ball (richtig) leicht seitlich vor dem Körper spielt.

Nicht vergessen möchte ich hier noch die abwechslungsreichen Aufwärmspiele. An dieser Stelle ein großes Kompliment an Nadine, die hier mit dem „Schneeballspiel“ oder dem Kettenfangen viel Lächeln in die Gesichter der Kinder zaubert,

Zusammengefasst liegt also der Erfolg (Spaß der Kinder beim Erlernen des Sports) in der Abwechslung, ohne etwas zu vergessen. In den nächsten Einheiten werden wir uns dann etwas tiefer mit dem „Passivspiel“ beschäftigen. Gegen gute Gegner wird man nicht ausschließlich in der Lage sein, immer selber anzugreifen und den Ballwechsel zu dominieren.